Aegineten in Metapont?

Der frühklassische Tempel C II und seine Bauplastik

https://doi.org/10.34780/v0h9-98rp

Autores/as

  • Madeleine Mertens-Horn [Autor/a]
  • Dieter Mertens [Autor/a]
  • Aenne Ohnesorg [Autor/a] Technical University of Munich image/svg+xml

Resumen

Der wahrscheinlich Athena geweihte älteste Oikos C I im Heiligtum von Metapont wurde im frühen 5. Jh. v. Chr. durch einen aufwendigen Neubau (C II) ersetzt. Seine Fundamente und wenige Baufragmente legen die Rekonstruktion eines großen Doppelantentempels westgriechischer Typologie nahe. Diesem Bau wird eine Anzahl von – meist stark zerstörten – Bau- und Skulpturfragmenten aus parischem Marmor zugeordnet, die nach ihren stilistischen Merkmalen von griechischen Werkleuten gearbeitet worden sind – so die Stücke eines Dachrandes mit Löwenkopfsimen und Volutenakroteren, von denen einer sich nach dem Modell des Aphaia-Tempels von Aegina rekonstruieren lässt. Hinzu kommen zahlreiche Skulpturfragmente von bildhauerischer Qualität, Stil, Ikonographie und Größenordnung, die sie als Bestandteile eines Giebels von der Art des Aphaia-Tempels ausweisen, welcher aber um ein Drittel kleiner war und damit zu den Dimensionen des Tempels C II passt. Es wird daher vermutet, dass der marmorne Schmuck des Tempels an eine griechische, wohl aeginetische Werkstatt vergeben worden ist. Eine andere Gruppe von Skulpturfragmenten gleicher Größenordnung und Zeitstellung, aber aus weißem Kalkstein und möglicherweise vom Westgiebel des Tempels C II, ist sicherlich von lokalen Handwerkern gefertigt worden. Überlegungen zur Bedeutung des Figuren- und Bauprogramms in der großgriechischen Polis beschließen den Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Mobilität von Werkstätten in frühklassischer Zeit.

Palabras clave:

Metapont, Aegina, Bauplastik, parischer Marmor, Strenger Stil, Mobilität, Identität

Publicado

2024-12-03

Número

Sección

Artikel

Cómo citar

Mertens-Horn, M., Mertens, D. and Ohnesorg, A. (2024) “Aegineten in Metapont? Der frühklassische Tempel C II und seine Bauplastik”, Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts, 139, pp. 1–232 (§). doi:10.34780/v0h9-98rp.