Versteinert durch Gorgos Blick

https://doi.org/10.34780/91my3819

Autori

  • Sabine Szidat [Autore]

Abstract

Das Heiligtum von Gergas oberhalb des Marsyasflusses in Karien war der Gorgo gewidmet, die im Heiligtum die Gestalt eines Gorgoneions auf Athenas Brust hatte. Ausschlaggebend für eine solche Deutung ist die Etymologie von ΓΕΡΓΑΣ, worin eine dorisierende Form von Γοργω zu erkennen ist. Daraus ergibt sich, dass der ehemals vorhandene Brustschmuck der Göttin nicht eine polymast gebildete Brustplatte war, wie man bisher angenommen hat, sondern ein Gorgoneion. Alles, was von Gorgos versteinerndem Blick getroffen wurde, ist mit ΓΕΡΓΑΣ beschriftet: Statuen, Stelen, Felsen, Bauten. Diese natürlich vorhandenen und künstlich geschaffenen Male repräsentieren barbarische Wesen wie Giganten oder Titanen. Unter den Gegnern Athenas ist Pallas namentlich zu benennen; er ist mit Statue B in der Nähe Athenas dargestellt. Pallas ist ein geläufiger Name von Titanen, Giganten und Heroen, wobei gleich mehrere davon in irgendeiner Form mit Athena zu tun haben. Die weitläufi g in der Landschaft dargestellte Giganto- oder Titanomachie veranschaulicht das Zurückdrängen der karischen Bevölkerung in der Kaiserzeit im Rahmen panhellenischer Bestrebungen.

Parole chiave:

Gergas, Gorgoneion, Athena, Versteinerung, Panhellenion

Pubblicato

2024-11-27

Fascicolo

Sezione

Articolo

Come citare

Szidat, S. (2024) “Versteinert durch Gorgos Blick”, Istanbuler Mitteilungen, 63, pp. 379–420. doi:10.34780/91my3819.