Aspekte der Tiernutzung in römischer Zeit am Beispiel der Mikroregion von Pergamon in Kleinasien
https://doi.org/10.34780/0e5u-tbu1
Abstract
Untersucht werden rund 12.400 Tierknochen und Mollusken aus dem Banketthaus von Pergamon, die hauptsächlich in die frühe und späte Kaiserzeit datieren. Aufgrund des Fragmentierungsgrades ist erkennbar, dass es sich bei einem großen Teil der Fundreste um Nahrungs- und Schlachtabfälle handelt. Daneben wurde auch Geweih geborgen, welches als Rohmaterial handwerklich verarbeitet wurde. Der größte Teil der tierartlich bestimmbaren Knochenreste lässt sich den Haustieren zuordnen,gefolgt von Wildsäugern, Fischen und Vögeln. Am häufigsten sind Knochen von Schafen und Ziegen im Fundmaterial belegt. Schlachtalterverteilung und Geschlechterverhältnisse der Haussäugetiere verweisen auf eine Haltung der Tiere im Umland. Möglich scheint aber eine Milchviehhaltung von Schafen und Ziegen auf dem Stadtberg. Die gleichmäßige Verteilung der Skelettreste über das Skelett zeigt, dass die Tiere lebend zum Stadtberg kamen und erst vor Ort geschlachtet worden sind. Das im Banketthaus nachgewiesene Wildtierspektrum verweist auf eine vegetationsreichere Umgebung in der Römischen Kaiserzeit. Ein überregionaler Vergleich der Nutzungsgewohnheiten von Haustieren zeigt, dass die Reihenfolge der wichtigsten Wirtschaftshaustiere und die Nutzungsstrategien auf den Fundplätzen variieren.
Schlagwörter:
Pergamon, Banketthaus, Archäozoologie, Tiernutzungsstrategien, Umwelt