Von der Bürgerschule zum aristokratischen Klub? Die athenische Ephebie in der römischen Kaiserzeit

https://doi.org/10.34780/096r-9b67

Autor/innen

  • Hans-Ulrich Wiemer

Abstract

Der Aufsatz geht der Frage nach, wie die athenische Ephebie den Wegfall der Zwecke, denen sie ursprünglich einmal gedient hatte, für mehr als zwei Jahrhunderte überdauerte. Dazu vergleicht er die Ephebie der hohen Kaiserzeit mit ihren hellenistischen Vorläufern. Durch eine Untersuchung der epigraphischen Repräsentation wird gezeigt, dass diese Institution von der Forschung zwar mit Recht als elitär bezeichnet worden ist, aber deswegen keineswegs als «aristokratischer Klub» anzusprechen ist. Die Ephebie galt auch in der Kaiserzeit als Institution der Polis. Weil sie städtischen Eliten als Mittel zur Identitätsbildung und Statusdistinktion diente, übte sie bis weit ins 3. Jahrhundert n.Chr. hinein eine hohe Anziehungskraft aus. Die Institution scheint bald nach dem Herulereinfall von 268 n.Chr. verschwunden zu sein, aber ihr Verschwinden wurde nicht durch die materiellen Folgen dieses Ereignisses, sondern durch den allgemeinen Bedeutungsverlust lokaler Identitäten und städtischer Traditionen verursacht, der zu einem neuen Konzept von Bildung führte.

Schlagworte:

Ephebie, Athen, römisches Griechenland, Honorationsregime, Heruler, Dexippos

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Wiemer, H.-U. (1970) „Von der Bürgerschule zum aristokratischen Klub? Die athenische Ephebie in der römischen Kaiserzeit“, Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts, 41, S. 487–538. doi: 10.34780/096r-9b67.