Die homerischen ‹Herolde›: Die Entwicklung des κῆρυξ zur Proto-Institution einer nicht verfassten Gemeinschaft

https://doi.org/10.34780/q6ld-dtqc

Autor/innen

  • Werner Tietz

Abstract

Die homerischen ‹Herolde› (κήρυκες) sind nicht immer an einen Oikosherren gebundene Diener. Oft gehören sie zur Führungsschicht ihres Gemeinwesens, und ihr Aufgabengebiet reicht über die einzelnen Haushalte und Gefolgschaften hinaus. Als Diener und Adjutanten ziviler oder militärischer Anführer werden sie zu Gemeinschaftsaufgaben abgeordnet, bei denen sie in gewissen Grenzen selbständig handeln können. Mehrere homerische Textstellen deuten auf eine zunehmende Permanenz dieser Kompetenzen hin, die sie von personalen Bindungen immer unabhängiger machte. In manchen Fällen besitzen sie auch gegenüber den βασιλῆες Autorität. Sie entwickeln sich so zu einer Institution der sich in der archaischen Epoche ausbildenden Staatlichkeit.

Schlagworte:

Herolde, Institutionalisierung, Homer, Aristokraten

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Tietz, W. (1970) „Die homerischen ‹Herolde›: Die Entwicklung des κῆρυξ zur Proto-Institution einer nicht verfassten Gemeinschaft“, Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts, 41, S. 55–90. doi: 10.34780/q6ld-dtqc.