Supplies for the Army
Bithynian Coins in the Balkans in the 3rd Century AD
https://doi.org/10.34780/7196-q168
Abstract
Dieser Aufsatz befasst sich mit dem noch ungelösten Problem der Interpretation der außergewöhnlichen Präsenz von städtischen Münzen aus Bithynien, insbesondere aus Nikaia, auf der Balkanhalbinsel während der späten Severerzeit. Sie stützt sich vor allem auf die umfangreichen archäologischen Daten der Ausgrabungen in Serbien und Rumänien, die in den letzten zwanzig Jahren veröffentlicht wurden, und beleuchtet dieses Phänomen neu vor dem Hintergrund der Herstellung von städtischen Münzen im 3. Jh. auf dem Balkan und im nördlichen Kleinasien. Unter besonderer Berücksichtigung der geographischen Verteilung der Münzfunde entlang der Donausiedlungen und der betroffenen Emissionskategorien lässt die vorliegende Studie den Schluss zu, dass eine bestimmte Klasse von nikäischen Münzen von der Regierungszeit des Severus Alexander bis zu der Gordians III. nicht nur ausgeliefert wurde, sondern absichtlich für den Umlauf in dieser Region geprägt wurde, um auf den Mangel an Kleingeld für Alltagsgeschäfte zu reagieren. Die Tatsache, dass diese kleinen Bronzenominale speziell in die Gebiete geliefert wurden, in denen römische Legionen stationiert waren, wie etwa Viminacium und Singidunum, und dass nur Emissionen mit militärischen Standarten verwendet wurden, um diese Aufgabe zu erfüllen, legt nahe, dass die Armee der Hauptempfänger dieser gezielten Produktion war. Im letzten Teil des Aufsatzes werden ferner weitere Aspekte dieses Phänomens erörtert, die nicht eindeutig geklärt werden können, beispielsweise die Art und Weise, in der diese nikäischen Emissionen bereitgestellt wurden, auch in Bezug auf Soldzahlungen, die potentiell an diesem Prozess beteiligten Behörden (militärisch, provinzial oder kaiserlich), und der Grund, weshalb eine städtische bithynische Werkstatt für die Münzversorgung einer völlig anderen Region des Reiches zuständig war.