Die Rolle der Bischöfe im 4. Jahrhundert: Neue Anforderungen und neue Antworten
https://doi.org/10.34780/881a-2o83
Abstract
Das rasche Wachsen der christlichen Gemeinden in nachgallienischer Zeit und insbesondere nach der Hinwendung Konstantins zum Christentum konfrontierte die Leiter der christlichen Gemeinden mit neuen Anforderungen. Wie die Bischöfe darauf reagierten und ob sie sich dabei an der Vorgehensweise der bisherigen Führungsschichten orientierten, wird am Beispiel dreier Problemkomplexe untersucht, die nicht unmittelbar die theologisch seelsorgerischen Aufgaben eines Bischofs betrafen: der bischöflichen Rechtsprechung, der Verwaltung der kirchlichen Finanzen und dem öffentlichen Auftreten. In allen drei Bereichen ist eine ganze Bandbreite von unterschiedlichen Reaktionen zu beobachten. So verschieden wie die Stellungnahmen war auch die Entwicklung in den einzelnen, unterschiedlich christianisierten Reichsteilen. Im Osten und in Nordafrika ist als Antwort auf diese Anforderungen ein Trend zur Institutionalisierung und Professionalisierung zu beobachten, für den es im Westen keine Parallele gibt.
Schlagwörter:
Bischof, audientia episcopalis, consiliarius, notarius, kirchliche Finanzen, Oikonomos, öffentliches Auftreten, episkopeion, thronos