M. Peducaeus Plautius Quintillus: Adoption, Marriage, and the Manipulation of Imperial Propinquity

https://doi.org/10.34780/42n3-v1y5

Autor/innen

  • Paul Jarvis

Abstract

M. Peducaeus Plautius Quintillus war der Schwiegersohn von Marcus Aurelius und über seine Mutter zugleich der Neffe von Lucius Verus. Aufgrund seines seltenen nomen wird üblicherweise angenommen, dass er von Peducaeus Stloga adoptiert wurde. Dem stehen epigraphische, onomastische und literarische Hinweise gegenüber, die nahelegen, dass er sein auffälliges nomen schlicht geerbt hat bzw. dass sein Vater der Adoptivsohn gewesen war. Diese alternativen Erklärungsmöglichkeiten für Peducaeus’ Namen verdienen eine genaue Analyse, da sie zur Folge hätten, dass Peducaeus eine direkte Verbindung zur Familie von Lucius Verus aufrechterhielt. Bei einer Untersuchung von Zeitpunkt und Intention der Heirat zwischen Peducaeus und Marcus Aurelius’ Tochter Fadilla muss man daher in Betracht ziehen, dass Peduaceus möglicherweise nicht adoptiert war. Im Kontext der dynastischen und politischen Verflechtungen der späten 170er Jahre, während derer Marcus Aurelius darum bemüht war, die Vorrangstellung seiner eigenen Familie und die Nachfolge von Commodus zu sichern, könnte die Verbindung mit Peducaeus daher die Kooptation eines der letzten männlichen Verwandten von Lucius darstellen. Solch eine Ehe und die mögliche Adoption von Peducaeus haben somit Konsequenzen für unsere Einschätzung von Marcus Aurelius’ dynastischen Plänen im letzten Jahrzehnt seines Lebens und darüber hinaus für unsere Interpretation der Funktion von Ehen und Adoptionen unter
Beteiligung der Kaiserfamilie in antoninischer Zeit allgemein.

Schlagworte:

Marcus Aurelius, Peducaeus, antoninische Dynastie, Onomastik, Prosopographie, kaiserliche Ehepolitik

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Veröffentlicht

2020-06-02

Bibliographische Daten & Rezensionen

Citation Formats

Jarvis, P. (2020) „M. Peducaeus Plautius Quintillus: Adoption, Marriage, and the Manipulation of Imperial Propinquity“, Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts, 47, S. 1–20. doi: 10.34780/42n3-v1y5.