Greek names and freed status in Roman Italy. Why ancient historians can’t ignore statistics
https://doi.org/10.34780/3fu5-3gl5
Abstract
Die Faustregel, dass Individuen mit griechischen Namen vermeintlich Freigelassene waren, wird in der Sozialgeschichte des römischen Italien weithin angewandt. Dieser Beitrag zeigt, dass dieser Regel ein logischer Fehlschluss zugrunde liegt und sie daher aufgegeben werden muss. Es gibt keine methodisch valide Möglichkeit, Namen als Anzeiger für den Status von Individuen zu verwenden, ohne das numerische Verhältnis der Statusgruppen in der Gesamtbevölkerung zu kennen. Der Beitrag zeigt ferner, dass es zwar möglich ist, auf Basis von onomastischer Evidenz Rückschlüsse zu ziehen, dass dies jedoch ein formales statistisches Modell der Beziehung zwischen Namen und Status voraussetzt. Die Methode wird durch ihre Anwendung auf die Listen von Mitgliedern der collegia aus dem römischen Ostia veranschaulicht.
Schlagwörter:
Statistik, Freigelassene, manumissio, Onomastik, rechtlicher Status