"Drei Kandidaten, bitte!

Die Rolle des praefectus Aegypti bei der Ersatznominierung öffentlicher Funktionsträger zu Beginn des 2. Jahrhunderts"

https://doi.org/10.34780/26y4-2md6

Autor/innen

  • Rudolf Haensch [Autor/in]
  • Claudia Kreuzsaler [Autor/in]

Abstract

Die Studie legt Neulesungen dreier Papyri vor: BGU XI 2057, P.Amh. II 64, 10–16 und SB VI 9050, col. V–VI 1–7. In allen drei Dokumenten des späten 1. und frühen 2. Jhs. forderte der amtierende praefectus Aegypti angesichts dessen, dass sich öffentliche Funktionsträger, insbesondere Liturgen, während ihrer Amtszeit als ungeeignet erwiesen hatten und ersetzt werden mussten, von den Strategen eine Dreierliste mit geeigneten Kandidaten. Eine solche Regelung findet sich zunächst in SB VI 9050, col. V–VI, einem Auszug aus einem in seiner Bedeutung bisher nicht richtig erfassten Dokumententyp, nämlich ἐντολαί/mandata (generellen Dienstanweisungen) eines praefectus Aegypti an die von ihm eingesetzten Strategen bei der Ernennung. Diese mandata praesidis erläuterten zudem detailliert, in welcher Hinsicht die Eignung der Kandidaten zu überprüfen war. Die übrigen zwei, wegen ihres fragmentarischen Zustandes bisher nicht korrekt verstandenen Statthalterbriefe liefern Beispiele für die Umsetzung dieser Regelung. Aus der Edition resultiert schließlich eine Untersuchung zur Entwicklung der Schlussformeln von epistulae praefectorum Aegypti.

Schlagwörter:

praefectus Aegypti, M. Mettius Rufus, Ser. Sulpicius Similis, mandata principis, mandata praesidis, Liturgie, ἐρημοφυλακία (Wüstenwache), ἐπιμελητὴς βαλανείου (Beauftragter für Baumaßnahmen an einem Bad), Eignungskriterien, Diplomatik von Urkunden, Grußformeln

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Veröffentlicht

2021-12-06

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Rubrik

Artikel

Bibliographische Daten & Rezensionen

Zitationsvorschlag

Haensch, R. and Kreuzsaler, C. (2021) “‘Drei Kandidaten, bitte! : Die Rolle des praefectus Aegypti bei der Ersatznominierung öffentlicher Funktionsträger zu Beginn des 2. Jahrhunderts’”, Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts, 50, pp. 189–215. doi:10.34780/26y4-2md6.