Labeo’s iniuria
violence and politics in the age of Augustus
https://doi.org/10.34780/g906-fc0g
Abstract
Der Übergang von römischer Republik zum Prinzipat ist oft als Prozess der Beendigung politischer Gewalt durch die Zentralisierung politischer Macht in der Person des Prinzeps dargestellt worden. In diesem Aufsatz wird hingegen argumentiert, dass der Übergang durch ein neues Verständnis der Beziehung zwischen Gewalt und Politik geprägt war, ein Übergang, den man charakterisieren könnte als Entwicklung weg von einer Beschäftigung mit vis hin zu einem neuen Verständnis von politischer Gewalt auf Basis des iniuria-Konzepts. Dieser neue Satz an Metaphern stellte insbesondere den Juristen M. Antistius Labeo vor Probleme, dessen Schriften seine Beschäftigung mit der Frage zeigen, wie man das Konzept der iniuria begrenzen könne – ein altes Konzept mit einer neuen politischen Aufladung.