Die Feldforschungen der KAAK 2014 bis 2016 in Ava Ranga Uka A Toroke Hau und an der Quebrada Vaipú auf der Osterinsel (Chile)
https://doi.org/10.34780/674e-eogb
Résumé
Die seit 2008 laufenden Untersuchungen der KAAK zur voreuropäischen Wassernutzung auf der Osterinsel müssen als archäologische Grundlagenforschung für den gesamten polynesischen Kulturraum gelten. Sie konzentrieren sich auf den Bachlauf der Quebrada Vaipú und insbesondere den hier im Inselzentrum gelegenen Fundplatz Ava Ranga Uka A Toroke Hau. Gerade die dortigen großflächigen Ausgrabungen im Bachbett und den Uferbereichen haben Beobachtungen ermöglicht, wie sie mit anderen, sonst üblichen Vorgehensweisen – Oberflächenbegehungen, Bohrungen und kleindimensionierten Testschnitten – nicht hätten angestellt werden können. Immer wieder überraschen uns neue, auf der Osterinsel zuvor nie beobachtete Befunde, die ein immer stärker differenziertes Bild ergeben, gleichzeitig aber Anpassungen des weiteren wissenschaftlichen Vorgehens erforderlich machen. Nicht zuletzt die zunehmende Vertrautheit mit dem größeren räumlichen Kontext des Fundortes entlang des Bachlaufes von der Quelle bis zur Mündung in den Pazifik und schließlich Vergleiche mit ähnlichen, wenn auch durchweg nicht ergrabenen Fundplätzen in Französisch Polynesien untermauern unser Erklärungsmodell, das Ava Ranga Uka A Toroke Hau als zentrales Wasser- und Fruchtbarkeitsheiligtum innerhalb einer Sakrallandschaft entlang der Quebrada Vaipú identifiziert. Zu einzelnen Aspekten wurden bereits mehrere Artikel veröffentlicht, deshalb soll der nachfolgende Zwischenbericht nur eine Auswahl aktueller, unveröffentlichter Beobachtungen zu den Begehungen entlang des Baches und zu den jüngsten Grabungen in Ava Ranga Uka A Toroke Hau zugänglich machen.