Ein frühbyzantinisches Waffengrab aus Pergamon
Interpretationsmöglichkeiten aus archäologischer und naturwissenschaftlicher Sicht
https://doi.org/10.34780/dbzhk663
Abstract
In Pergamon wurde während der Grabungskampagne 2006 bei der Freilegung eines antiken Straßenverlaufs eine frühbyzantinische Bestattung entdeckt, die in den Abwasserkanal unter der Straße eingebracht war.
Es handelt sich um das bislang einzig bekannte beigabenführende Grab frühbyzantinischer Zeit aus Pergamon. Die Trachtbestandteile und Waffen, die auf einen Krieger deuten, werfen Fragen zur Herkunft und zum Lebensumfeld des Bestatteten auf. Die anthropologische Untersuchung weist auf ein 18–22-jähriges männliches Individuum und kann den mutmaßlich gewaltsamen Tod des Bestatteten rekonstruieren. Aufgrund der archäologisch gesicherten Datierung des Grabes in das frühe 7. Jh. liegt als Ursache eine der kriegerischen Auseinandersetzungen im Zuge der Arabereinfälle in das Byzantinische Reich nahe.
Eine Isotopen-Analyse der Zähne und Knochen gibt wichtige Hinweise auf die Lebensumwelt und mögliche Herkunft des Bestatteten, die den archäologischen Befund wesentlich ergänzen.
Schlagwörter:
Frühbyzantinische Zeit, Pergamon, Waffengrab, Anthropologie, Paläopathologie, Isotopenanalyse