El reino vándalo-africano y la persistencia mercantil del estrecho septegaditano (mitad s. V – primer tercio s. VI)
https://doi.org/10.34780/3so8-361m
Abstract
Die Ansiedlung des Vandalenvolks innerhalb der Grenzen des Römischen Reiches, die teilweise eine Verwüstung der Westprovinzen mit sich brachte, ging neue Wege, nachdem sich das Reich der Asdingen in Tunis gebildet hatte, dessen Landwirtschaft bisher die römische Getreideversorgung (Annona) sichergestellt hatte. Bisher wurde kaum beachtet, dass das Asdingenreich durch die errungene politische Stabilität den Mittelmeerhandel für sich ausnutzen und sogar potenzieren konnte und dass die große Geldmengen benötigende Asdingenkrone so ihre Vorherrschaft und Reichssicherheit an den verschiedenen Fronten gewährleisten konnte. Ein typisches Beispiel ist die Meerenge von Gibraltar (freto Septegaditano), d. h. das Meer zwischen Septem, dem heutigen Ceuta, und den Balearen, die zwischen 455 und 534 unter die Vandalenherrschaft fielen. Die an beiden Ufern der Meerenge entdeckten archäologischen Funde erlauben die Feststellung, dass dieses Gebiet sich damals wirtschaftlich wieder erholte und zu einer Handelsachse zwischen dem vandalischen Nordafrika und den Märkten im Osten avancierte. Aus dem Gebiet der Meerenge stammten neben anderen Waren eingesalzene Fischprodukte lokaler Herkunft; sie wurden in einer hispanischen Variante der spatheia- Amphore (Keay XXV und XXVI) verschickt. Die Form dieser ursprünglich afrikanischen Keramik scheint nahe zu legen, dass sie besonders für den östlichen Mittelmeerhandel bestimmt war.