Opferrinnenzeremonie und Potlatch. Ein Testfall der interkulturellen Analyse

https://doi.org/10.34780/f4f9-a7tv

Autor/innen

  • Klaus Junker

Abstract

Der Aufsatz will einen Beitrag dazu leisten, in der Klassischen Archäologie das Potential des interkulturellen Vergleichs – zwischen Befunden der klassischen Antike und ethnographisch bezeugten rezenten Phänomenen – stärker als bisher zu erschließen. Ziel des Verfahrens ist nicht die Übertragung von Forschungsergebnissen von der einen auf die andere Kultur, sondern in erster Linie die Erweiterung der Perspektiven und die Präzisierung von Fragestellungen. Als Beispiel dient die gemeinsame und kontrastierende Besprechung der in Athen vom späteren 8. bis ins frühe 6. Jh. v. Chr. praktizierten Opferrinnenzeremonie und des Potlatch, wie er sich unter Indianerstämmen an der amerikanischen Nordwestküste in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. ausgeprägt hat. In beiden Fällen steht der ostentative, bis zur Zerstörung getriebene Verbrauch von Gütern im Vordergrund, der zugleich jeweils durch Regeln eines religiösen oder sozialen Zeremoniells reglementiert war. Die Befunde unterstützen wechselseitig die Annahme, dass der Güterverbrauch als Eigentumsdemonstration in der jeweiligen Gesellschaft eine wichtige Funktion bei der Gewinnung und Bestätigung von sozialem Rang und Prestige erfüllte.

Schlagworte:

Opferrinnenzeremonie, Potlatch, Athen, Interkulturelles Vergleichen, Güterverbrauch

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Junker, K. (2020) „Opferrinnenzeremonie und Potlatch. Ein Testfall der interkulturellen Analyse“, Archäologischer Anzeiger, 1, S. 231–254. doi: 10.34780/f4f9-a7tv.