Aus der Arbeit der «Inscriptiones Graecae»: La métonomasie de Néôn en Tithoréa et les relations entre Étoliens et Phocidiens au IIIe s. av. J.-C.

https://doi.org/10.34780/wb65-abec

Autor/innen

  • Denis Rousset [Autor/in]

Abstract

Den antiken Autoren zufolge hieß eine der wichtigsten phokischen Städte, nördlich des Parnassos gelegen, erst Neôn und dann Tithorea. Die Forschung setzt die Namensänderung in der Regel vor 338 an, als die phokischen Städte neu gegründet wurden, die zuvor am Ende des Dritten Heiligen Krieges (346) zerstört worden waren. Die Untersuchung von Inschriften, die in Thermos, Delphi und in der Phokis selbst gefunden wurden, sowie einer äußerst seltenen und wenig bekannten Münzemission mit dem Ethnikon der Tithoräer und aitolischen Typen führt zu dem Schluss, dass die Stadt ihren Namen nicht vor 338 änderte, sondern erst in der Mitte des 3. Jahrhunderts, vielleicht ab ca. 258 oder sogar 238 v. Chr. Außerdem untersucht die vorliegende Studie die Beziehungen zwischen den Aitolern und den Phokern im 3. Jahrhundert, unter anderem das Dokument Staatsverträge 463, in dem die Phoker neben den Aitolern erwähnt werden. Was die seit langem diskutierte Datierung dieses Vertrags betrifft, so stehen dem früher vorgebrachten Vorschlag, ihn nach 275 zu datieren, textliche, archäologische und paläographische Einwände entgegen. Es ist daher wahrscheinlich angebracht, zu einer Datierung um 300–290 v. Chr. zurückzukehren. Schließlich wird die Möglichkeit zur Diskussion gestellt, aus den amphiktyonischen Listen der Jahre 270–260 die jeweilige geopolitische Situation und die Beziehungen zwischen Aitolern, Phokern, Dorern der Metropolis, Ostlokrern und Boiotern zu rekonstruieren.

Schlagwörter:

Phoker, Aitolischer Bund, Ostlokrer, Neôn/Tithorea, Umbenennung

Veröffentlicht

2023-06-20

Ausgabe

Rubrik

Artikel

Bibliographische Daten & Rezensionen

Zitationsvorschlag

Rousset, D. (2023) “-C”., Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts, 52, pp. 217–251. doi:10.34780/wb65-abec.