Deutsch-russische Ausgrabungen am Don. Ergebnisse der Kampagnen 2008–2010
https://doi.org/10.34780/c14e-t7kf
Resumen
Die deutsch-russischen Grabungen, die 2004 in Taganrog und Umgebung sowie im Don-Delta angelaufen waren, konnten 2010 beendet werden. Als wesentliche Etappen der kulturgeschichtlichen Entwicklung zeichnen sich die späte und finale Bronzezeit mit zahlreichen Siedlungsplätzen ab. Nach dem Zusammenbruch dieser dichten Siedlungsland- schaft (Dally u. a. 2009, 104 f.) konnte sich der früheisenzeitliche Handelsstützpunkt von Taganrog, vermutlich eine Gründung ionischer Griechen, erfolgreich etablieren (Dally u. a. 2009, 105). Eingebunden war Taganrog sowohl in einen regionalen als auch einen überregionalen Kommunikationsraum, der bis in den östlichen Mittelmeeraum hineinreichte. Taganrog wurde zum Ausgangspunkt eines neuen Siedlungsnetzes im Don-Delta, aus dem sich heraus wiederum Elizavetovka als wichtigstes Zentrum des 5. und 4. Jhs. v. Chr. entwickelte (Dally u. a. 2009, 105 f.). Daneben bestanden jedoch viele kleinere Siedlungsplätze wie Novo Zolotovka, das wie auch Elizavetovka im 4. Jh. und dem 1. Viertel des 3. Jhs. v. Chr. insbesondere in ein Netzwerk im nordöstlichen Azov-Raum eingebunden war. Ebenso bedeutsam für die Kulturentwicklung des Don-Deltas in der Eisenzeit müssen neben der sesshaften Bevölkerung aber auch nomadische und halbnomadische Gruppen gewesen sein, von deren Präsenz noch heute zahlreiche Kurgane in der Region zeugen (van Hoof – Schlöffel [in Vorbereitung])