El mausoleo del Dintel de los Ríos de Mérida, Revue Anabaraecus y el culto de la confluencia

https://doi.org/10.34780/y17c-c712

Autor/innen

  • Alicia Canto (Universidad Autónoma de Madrid)
  • Ana Bejarano
  • Félix Palma

Abstract

Der erste Teil des Beitrags stellt die Ergebnisse der Grabungen in einem privaten spätantiken´ Mausoleum in Merida vor, die im zweiten Halbjahr 1994 durchgeführt wurden. Es liegt im Osten außerhalb der antiken Stadt innerhalb der archäologischen Zone der ‘Casa del Anfiteatro’ in der Nähe des Theaters und Amphitheaters. Das gewölbte Gebäude umfaßt zwei Konstruktionsphasen, denen fünf bzw. drei Leichenbestattungen entsprechen, und drei weitere Phasen seiner Benutzung. Obgleich verschiedene Gräber schon in der Antike ausgeraubt waren - mehrere Raubgräben sind dokumentiert -, reicht das Fundmaterial aus, jede Phase zu datieren. Die ersten beiden entsprechen der Periode zwischen dem Ende des 2. Jhs. und dem Ende des 3. Jhs. n. Chr. Für die erste Phase sind terra sigillata hispanica und Lampen belegt, für die zweite terra sigillata africana (Hayes A und Lamboglia 42), außerdem verschiedene Münzen; u. a. stammt eine Münze Galliens (253-268 n. Chr.) aus einer Wand, die sie damit in die zweite Phase datiert. Zwischen der Mitte des 4. und dem 5. Jh. wurde das Mausoleum als ärmlicher Wohnbereich wiederbenutzt und anschließend endgültig aufgegeben. Dieses chronologische Schema stimmt mit den bekannten Datierungen der nahe gelegenen Nekropolen überein. Der zweite Teil gilt den Inschriften. Das wichtigste Zeugnis stellt ein Türsturz aus der zweiten Phase des Mausoleums dar. Der große Marmorblock überliefert im Zentrum eine Inschrift. Sie erwähnt eine recommemoratio - ein linguistisches Unikum, dessen Bedeutung gut zum archäologischen Befund paßt - des C. Iulius Successianus, augustalis Emeritensis. Außerdem wird sie auf beiden Seiten von zwei Reliefs mit den Darstellungen der Personifikationen der beiden Flüsse gerahmt, die bei Merida zusammenfließen, des Ana (heute Guadiana) und des Barraeca (heute Albarregas). An das Studium ikonographischer Vorgänger und Parallelen (u. a. vgl. den ‘Okeanos’ aus Merida) schließen sich Überlegungen zur Inschrift an. Sic gehen von einer Verbindung beider Personifikationen mit den religiösen Aktivitäten eines Augustalen aus. So schlägt die Autorin eine Beziehung zwischen Barraecus und dem einheimischen, vermutlich vettonischen Theonym Rewe Anabaraecus vor, wobei sie revve als »Fluß, Flußgott« interpretiert und einen Kult des Zusammenflusses der beiden Flüsse annimmt. Ähnlichkeiten mit einheimischen gallischen, germanischen und britannischen Kulten werden deutlich, die seit augusteischer Zeit mit dem Kaiserkult mittels arae und templa wie in Lugdunum, Colonia Agrippma oder Camulodunum in Zusammenhang gebracht werden. Die mit Caesar und Augustus eng verbundene Stadt Augusta Emerita ließ Münzen mit Darstellungen einer ara Providentiae (Augustae) und eines Tempels Aeternitatis (Augustae) prägen. Beiden dürften reale Bauten entsprochen haben. Aus der Zone des Zusammenflusses stammt ein 1924 entdeckter Fund verschiedener Exvotos, u. a. eines Pferdes, einer Reiterstatuette, eines flamen und einer flamimca. Die Autorin schlägt vor, daß der vorrömische vettonische Kult wie andernorts in iulisch-elaudischer Zeit zu einem provinziellen Kaiserkult umgeprägt wurde. Dieses Thema bleibt jedoch weiteren Studien Vorbehalten. Die eine der beiden anderen Inschriften stammt von einem kleinen Grabaltar, die zweite ist das Fragment einer großen kaiserlichen Inschrift. Letztere geht sicherlich auf den Kaiser Claudius, und zwar etwa auf die Jahre zwischen 51 und 54 n. Chr. zurück und kann vielleicht dessen Erweiterungs- und Ausschmückungsarbeiten am benachbarten Amphitheater, einem Geschenk des Augustus an die Colonie im Jahre 8 v. Chr., datieren.

Schlagworte:

Mérida (Badajoz)

Veröffentlicht

2020-12-01

Bibliographische Daten & Rezensionen

Citation Formats

Canto, A., Bejarano, A. und Palma, F. (2020) „El mausoleo del Dintel de los Ríos de Mérida, Revue Anabaraecus y el culto de la confluencia“, Madrider Mitteilungen, 38, S. 247–294. doi: 10.34780/y17c-c712.