Alexander I of Molossia and the creation of Apeiros

https://doi.org/10.34780/2264-cgct

Autor/innen

  • Ben Raynor

Abstract

In ihrer kürzlich erschienenen Neuuntersuchung der Geschichte der Molosser und Epeiroten sprach sich Elizabeth Meyer dafür aus, dass eine regionale, epeirotische Identität sich gerade deshalb langsam ausbildete, weil die verschiedenen Populationsgruppen der Region eine lange Geschichte der Kooperation und des gemeinsamen Widerstandes gegen äußere Eingriffe hatten. Dieser Beitrag argumentiert, dass einige Belege, die Meyer zur Analyse epeirotischer Ethnogenese heranzieht, eher als Belege für die Einrichtung eines neuen Königreichs durch den Molosserkönig Alexander I. (reg. ca. 343/2–331/0) zu verstehen sind. Dieser neue Staat wurde von Alexander «Apeiros» genannt, um seinen Anspruch auf den Rest der Region zu signalisieren. Diese Rekonstruktion erlaubt plausiblere Lösungen für einige der verbliebenen Probleme in der Geschichte der Region: Dass politisches «epeirotisches» Vokabular in königlicher Ideologie seinen Ursprung fand, eröffnet die Möglichkeit, dass unsere Quellen beizeiten Spuren einer ungenauen Verwendung dieses politischen Vokabulars enthalten. Diese Ungenauigkeit liegt wiederum darin begründet, dass es nicht immer darum ging, die Geschichte der Region genau zu beschreiben, sondern darum, königliche Reputationen zu schaffen. Die Hypothese hebt weiterhin hervor, dass verschiedene Modelle des politischen und sozialen Wandels im klassischen und hellenistischen Griechenland bei der Betrachtung monarchischer Gesellschaften der grundsätzlichen Anpassung bedürfen.

Schlagworte:

Epirus, Molossien, Monarchie, Königsideologie, Ethnogenese, Staatsbildung

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Veröffentlicht

2020-06-15

Citation Formats

Raynor, B. (2020) „Alexander I of Molossia and the creation of Apeiros“, Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts, 47, S. 243–270. doi: 10.34780/2264-cgct.