Die Arbeiten in Milet in den Jahren 2006—2011

https://doi.org/10.34780/s9gk-v324

Autor/innen

  • Volkmar von Graeve (Universität Bochum)

Abstract

Den Schwerpunkt der Arbeiten bildeten die Ausgrabungen im milesischen Aphroditeheiligtum ›von Oikus‹, das im Rahmen des archaischen Programms entdeckt wurde und dessen Freilegung nun abgeschlossen ist. Das Zentrum seiner Topographie bildet ein Gipfelplateau als Standort der sukzessiv erfolgten Tempelbauten, von denen nur die Existenz eines kleinen Baus aus dem frühen 6. Jh. v. Chr. und eines großen spätarchaischen Tempels gesichert ist. Weitere topographische Fixpunkte sind die Westterrasse, deren Anfänge in einem aufgefüllten Steinbruch liegen und die mit den Funden aus dieser Auffüllung einen großen Teil der Votivgaben des Heiligtums geliefert hat, außerdem der Ostabhang mit einem Bothros, der in der Zeit um 630 v. Chr. geschlossen wurde und der mit dieser Datierung eine chronologische Neuorientierung im 7. Jh. v. Chr. notwendig macht. Gegraben wurde außerdem an einer Straße nördlich des Kalabaktepe, die nach der geophysikalischen Prospektion zum Straßenraster des spätarchaischen Stadtplans von Milet gehört hat. Die Grabung hat gezeigt, dass hier infolge des Niedergangs der Stadt nach der Perserzerstörung das neue urbanistische Konzept nicht vollständig umgesetzt wurde.

Schlagworte:

Archaische ionische Heiligtümer, Bautätigkeiten im Heiligtum, archaischer Stadtplan von Milet, Zerstörung von 494 v. Chr., römische Strandnekropole

Veröffentlicht

2019-11-18

Bibliographische Daten & Rezensionen

Citation Formats

von Graeve, V. (2019) „Die Arbeiten in Milet in den Jahren 2006—2011“, Archäologischer Anzeiger, 1, S. 1–289 (§). doi: 10.34780/s9gk-v324.