Das Ploutoneion von Eleusis: Baugeschichte und Kult
https://doi.org/10.34780/qss39659
Abstract
Der Kultbezirk an der natürlichen Grotte, die sich am südöstlichen Fuße des eleusinischen Akropolisfelsens befindet, wurde bereits von seinem Ausgräber Demetrios Philios 1885 als jenes Heiligtum des Plouton angesprochen, das in einer zwei Jahre zuvor gefundenen Abrechnung der eleusinischen Epistaten erwähnt wird. Diese traditionelle Deutung des Baukomplexes wurde vor einigen Jahren vehement in Zweifel gezogen und scheinbar widerlegt. Im vorliegenden Beitrag werden zum einen die heute sichtbaren Baureste eingehend beschrieben, zum anderen wird der epigraphische Befund einer erneuten Evaluation unterzogen: Einerseits zeigt sich dabei, dass der Bau in seiner zweiten, klassischen oder spätklassischen, Phase zwar unvollendet blieb, aber in einen Zustand versetzt wurde, der präsentabel war und die Bausubstanz sicherte; andererseits bestätigen die epigraphischen Zeugnisse die Identifizierung als Ploutoneion. In einem Ausblick wird schließlich unter Heranziehung von Darstellungen des Plouton in Bild und Literatur der archaischen und klassischen Zeit die Bedeutung des eleusinischen Kultbezirks für unsere Kenntnisse über den Kult des Plouton bzw. Hades skizziert.
Schlagwörter:
Eleusis, Plouton, Tempel, Bauinschriften, Religion/Kult