Karlsruher Kykladika unter der Lupe
Zur Verbindung naturwissenschaftlicher Untersuchungen mit der Aufarbeitung des Erwerbs von Antiken ungewisser Provenienz
https://doi.org/10.34780/ptcn0c76
Abstract
Die Restitution frühkykladischer Objekte aus der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe erfolgte als Konsequenz daraus, dass die problematische frühere Ankaufspolitik des Museums einer Aufarbeitung bedarf. Freiwillige Restitutionen können aber nur ein Teil einer konstruktiven Lösung zum Umgang mit provenienzlosen, nach der Verabschiedung der UNESCO-Konvention von 1970 erworbenen Antiken sein, die in Zusammenarbeit mit den Mutterländern antiker Kultur erarbeitet werden muss. Konkreter Anlass, die Ankaufspolitik aufzuarbeiten, waren an mehreren Kykladika der Karlsruher Sammlung durchgeführte naturwissenschaftliche Untersuchungen mit Röntgenfluoreszenzspektrometer und Rasterelektronenmikroskop. Es wurden Gesteinsarten bestimmt und Farbspuren sowie Sinterreste analysiert, wodurch sich Erkenntnisse zur Farbigkeit und Herkunft kykladischer Steingefäße ergaben, im Fall einer Griffschale aus Chloritschiefer sogar die Zuweisung zu einem naxischen Gesteinsvorkommen.
Parole chiave:
Kykladen, Frühbronzezeit, Museum Karlsruhe, Denkmalpflege und Antikengesetzgebung, mathematisch-technische Methoden