Jagddarstellungen in der spätmykenischen Kunst der Palast- und Nachpalastzeit
https://doi.org/10.34780/n8aghq13
Abstract
Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit dem Genre der Jagddarstellungen in der Kunst der mykenischen Palast- und Nachpalastzeit (SH III A–C). Auf einen kurzen Überblick zu den erhaltenen Jagdbildern aus frühmykenischer Zeit (SH I–II) folgt die Aufbereitung und ikonographische Analyse der erhaltenen spätmykenischen Bilddenkmäler, die Werke der Glyptik, des Metallhandwerks, der Wand- und der Vasenmalerei sowie Larnakes umfassen. Neben der Vorstellung des relevanten Bildmaterials und der Diskussion der periodenspezifisch jeweils vorherrschenden Bildmedien für Jagdikonographie werden auch künstlerische Einflüsse anderer Hochkulturen aufgezeigt sowie die verschiedenen Bedeutungsebenen der spätmykenischen Jagddarstellungen erörtert. Letztere umfassen etwa die öffentliche Zurschaustellung aristokratischer Jagdfertigkeiten, die damit einhergehende soziale Legitimation der herrschenden Schichten gegenüber der einfachen Bevölkerung sowie die militärische Ausbildung von Jugendlichen und deren Einführung in die elitären Kreise der mykenischen Gesellschaft. Komplementär dazu wird ferner der übergeordnete Zusammenhang von Jagddarstellungen, zooarchäologischer Evidenz und des Rituals des aristokratischen Gelages beleuchtet.
Schlagwörter:
Spätmykenische Kultur, Jagddarstellungen, Denkmälergattungen, Kultureinflüsse, Bildinterpretation