Das hadrianische Bogentor und ›Neuathen‹

https://doi.org/10.34780/1ymv6b26

Autor/innen

  • Michaela Fuchs [Autor/in]

Abstract

Die Inschriften des hadrianischen Bogentors in Athen haben schon in der Antike zu Schlussfolgerungen geführt, die bis heute die Forschung beschäftigen. Maßgeblich sind dabei die auf diese Inschriften rekurrierenden Schriftquellen, welche den Bogen als den Durchgang in einer uralten Stadtmauer und eine hadrianische Neugründung außerhalb dieser alten Begrenzung suggerieren. Doch weder eine vorthemistokleische Ummauerung noch eine Erweiterung der Stadt unter Hadrian lassen sich nachweisen. Die Funktion des hadrianischen Bogentors war vielfältig: In unmittelbarer Nähe des Olympieions über dem alten Prozessionsweg errichtet, kam ihm nicht nur eine kultische Bedeutung zu, sondern vor allem die Funktion eines Ehrenmonumentes, wie sie vergleichbar für Ehrenbögen östlicher Prägung, an die der Bau typologisch anschließt, geläufig war. Die rätselhaften Inschriften des Bogens rekurrieren auf die für die Stadt eminent wichtige Gründungstradition, indem sie Hadrian mit Theseus parallelisieren und sein Wirken mit dem des mythischen Gründers vergleichen. Sie würdigen den neuen Ktistes, der durch die panhellenische Idee und seine Bautätigkeit dem im Schutze des inneren Friedens aufblühenden Athen die Vorrangstellung innerhalb des griechischen Gemeinwesens zuteilwerden ließ.

Schlagwörter:

Hadrian, Athen, Bogen, Νέαι Ἀθῆναι Ἁδριαναί, Theseus

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Veröffentlicht

2025-05-05

Ausgabe

Rubrik

Artikel

Zitationsvorschlag

Fuchs, M. (2025). Das hadrianische Bogentor und ›Neuathen‹. Athenische Mitteilungen, 131/132 (2016/2017), 297–322. https://doi.org/10.34780/1ymv6b26