Lambis in Marmor

Zu Verwendung und Bedeutung von Steinnachbildungen großer Meeresschnecken im griechischen Raum

https://doi.org/10.34780/rdyacq48

Autor/innen

Abstract

Über Museen in Griechenland, England und Amerika verstreut finden sich Steinobjekte aus dem ägäischen Raum, die eine nicht im Mittelmeer heimische Schneckenart nachbilden. Die im gesamten Indopazifik verbreitete Lambis erreicht je nach Unterart eine Größe von 20 bis 40 cm und zeichnet sich durch zumeist sechs spitze Fortsätze am Mündungsrand aus. Den zwei bekannten Importen echter Schnecken in den griechischen Raum stehen mindestens acht dort gefundene Marmornachbildungen gegenüber. Die aufwändig gearbeiteten und mit verschiedenen Öffnungen versehenen Geräte werden in klassische Zeit datiert. Ausgehend von Ios Zervoudakis 20 Jahre zurückliegenden, auf den Athener Exponaten basierenden Überlegungen zu Chronologie und Funktion der Gruppe werden hier erstmals alle Vertreter in einem Katalog gesammelt und genauer auf ihren Verwendungskontext und ihre Bedeutung hin untersucht. Unter Berücksichtigung relevanter Schriftquellen ergibt sich eine Interpretation der Objekte als Geräte für Heil- und Totenkulte, hinter der die Vorstellung stand, dass die exotische Form ihrem Inhalt magische Wirkkraft verleiht.

Schlagwörter:

Muscheln und Schnecken, Marmorgefäße, spätklassische Skulptur, Grabbeigaben, Weihungen

Veröffentlicht

2025-04-29

Ausgabe

Rubrik

Artikel

Zitationsvorschlag

Balandat, L. (2025). Lambis in Marmor: Zu Verwendung und Bedeutung von Steinnachbildungen großer Meeresschnecken im griechischen Raum. Athenische Mitteilungen, 136/137 (2021/2022), 393–418. https://doi.org/10.34780/rdyacq48