Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2008

https://doi.org/10.34780/4ejl-661j

Autor/innen

  • Andreas Schachner

Abstract

Bei Ausgrabungen im Tal westlich vor Sarıkale gelang der Nachweis, daß Teile der westlichen Oberstadt bereits in der späten Karum-Zeit genutzt wurden. Nach einem stratigraphisch klar definierten Hiatus in der Besiedlung wurde eine sehr regelmäßig geplante Siedlung völlig neu und in bis dahin nicht gekannter Regelmäßigkeit im 16. Jh. v. Chr. gegründet. In den weiter südlich am Übergang zum zentralen Tempelviertel gelegenen Grabungsbereichen ermöglichte die fast vollständige Freilegung eines großen hethitischen Wohnhauses Einblick in die Lebensweise der lediglich textlich bekannten hethitischen Elite. In der Unterstadt konnte durch Surveys der Nachweis erbracht werden, daß Kesikkaya wahrscheinlich monumental bebaut gewesen ist und gleichzeitig in eine sich nach Norden und Osten fortsetzende Bebauung eingebunden war. Die Poternenmauer lehnt sich demnach in einem weiten Bogen an den Felsen. Im Norden der Unterstadt konnten unerwartet zwei Abschnittsmauern festgestellt werden, die diesem Stadtbereich ein völlig neues Aussehen verleihen. Die unter Leitung von U.-D. Schoop westlich der hethitischen Stadt fortgesetzten Grabungen in Çamlıbel Tarlası haben weitere Einblicke in die kulturgeschichtliche Gesamtentwicklung der Siedlungskammer von Boğazköy erbracht.Vor allem die gewonnenen Radiocarbondatierungen ermöglichen erstmals eine genauere Eingrenzung der frühen Siedlungsaktivitäten in diesem Raum.

Schlagworte:

Ḫattuša, Tal vor Sarıkale, Karum-Zeit, mittelhethitisch, Çamlıbel Tarlası, chalkolithisch

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Schachner, A. (2014) „Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2008“, Archäologischer Anzeiger, 1, S. 21–72. doi: 10.34780/4ejl-661j.