Bildzeugnisse zum Werk des Apelles?

https://doi.org/10.34780/aa.v0i2.1003

Autor/innen

  • Ingeborg Scheibler (Krefeld)

Abstract

Bei den Versuchen, in den mythologischen Wandbildern der Kaiserzeit Wiedergaben griechischer Tafelbilder zu benennen, ist bekanntlich Vorsicht geboten, da die römischen Wandmaler sich des überlieferten Typenvorrats in der Regel relativ frei bedienten. Die vorliegende Studie überprüft trotzdem, ob die beiden in der Casa del Citarista in Pompeji gefundenen Bilder der Exedra 35 zu den wenigen Ausnahmen gehören könnten und das Iphigenie-Bild möglicherweise auf ein Werk des Apelles zurückgeht. Ausgehend von dem Textpassus Petron, Satyrica 83 wird der dort erwähnte »Monoknemos« des Apelles in der Figur des gefesselten Orestes erkannt. Aber auch das Gemälde als Ganzes scheint auf Apelles zurückzugehen, wie die bekannte Schuster-Anekdote wahrscheinlich macht. Die Argumente, die eine solche Hypothese stützen könnten, betreffen teils den architektonischen und epigraphischen Kontext der Kaiserzeit, beruhen teils aber auch auf narrativen und typologischen Vergleichen mit Darstellungen der Spätklassik. Im weiteren Verlauf des Beitrags werden noch zwei ältere Identifikationsvorschläge zum Werk des Apelles erneut überprüft.

Schlagworte:

Tafelmalerei, Kopien, Anekdoten, Auftraggeber, Rezeptionsverhalten, Apelles, Iphigenie, Petronius, Timomachos

Veröffentlicht

2020-05-11

Bibliographische Daten & Rezensionen

Citation Formats

Scheibler, I. (2020) „Bildzeugnisse zum Werk des Apelles?“, Archäologischer Anzeiger, 2, S. 1–29 (§). doi: 10.34780/aa.v0i2.1003.