Sind die Mauern die Stadt? Vorbericht über die siedlungsgeschichtlichen Ergebnisse neuer Grabungen im spätantiken und byzantinischen Milet

https://doi.org/10.34780/m678-jf1f

Autor/innen

  • Philipp Niewöhner

Abstract

Neue Ausgrabungen im byzantinischen Milet sollen klären, wann und wie sich die ausgedehnte antike Stadt zu einem engen byzantinischen Kastron entwickelte. Bislang war man aufgrund einer justinianischen Bauinschrift vom Markttor davon ausgegangen, daß dies im 6. Jh. geschah. Diese Datierung war von Milet auf andere kleinasiatische Kastra übertragen worden und hatte zu der Vorstellung geführt, daß die antiken Städte bereits in frühbyzantinischer Zeit verödeten. In den vergangenen Jahren sind in Milet jedoch neue Befunde entdeckt worden, die das Gegenteil zu belegen scheinen. Die daraufhin unternommenen Ausgrabungen haben den Anfangsverdacht erhärten können: Wahrscheinlich war Milet in frühbyzantinischer Zeit noch eine ausgedehnte Stadt, und das Kastron wurde erst im 7./8. Jh. gebaut, als man sich gegen die Araber zu verteidigen hatte. Dafür sprechen diverse Ergebnisse und Überlegungen zum Verlauf der sog. Gotenmauer, der hellenistischen Ostmauer, der byzantinischen Stadtmauer, zur justinianischen Bauinschrift vom Markttor, zu neuen Befunden außerhalb des byzantinischen Mauerrings und zur Geoarchäologie im Areal einer dort neu entdeckten Friedhofskirche.

Schlagworte:

Miletos, Befestigungen, Siedlungskunde, Byzantinisch, Transeptbasilika

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Veröffentlicht

2017-07-18

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Niewöhner, P. (2017) „Sind die Mauern die Stadt? Vorbericht über die siedlungsgeschichtlichen Ergebnisse neuer Grabungen im spätantiken und byzantinischen Milet“, Archäologischer Anzeiger, 1, S. 181–201. doi: 10.34780/m678-jf1f.