Überlegungen zur zeitlichen Einordnung der beiden Keramikofenareale von Karakorum
Historischer Kontext und ein stilistischer Vergleich des Fundmaterials
Historischer Kontext und Forschungsgeschichte
1Von der Gründung Karakorums im Jahr 1220 durch Dschinghis Khan berichten die Fragmente einer Steinstele mit dreisprachiger Inschrift (Abb. 1). Die Stadt im Orchontal wurde zum Zentrum des mongolischen Reiches und der Inschrift zufolge ab 1235 von Dschinghis Khans Söhnen und Nachfolgern Ögedei und Möngke zu einer repräsentativen Hauptstadt ausgebaut[1]. Ögedei Khan habe einen Palast und ein buddhistisches Heilgtum errichten lassen und sein Nachfolger Möngke Khan sei für den Bau des »Pavillon des Aufstiegs der Yuan« verantwortlich gewesen, zu dessen dritter vollendeter Renovierungsphase die beschriebene Inschriftenstele auf einer steinernen Schildkröte im Jahr 1346 aufgestellt wurde.
2Diese Tempelanlage konnte in den 2000er Jahren durch Grabungen der Mongolisch-Deutschen Karakorum-Expedition (MDKE), zu der die Mongolische Akademie der Wissenschaften, die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und das Deutsche Archäologische Institut gehörten, archäologisch belegt werden. Bei geomagnetischen Untersuchungen der Universität Bonn im Jahr 1999, im Vorfeld der ersten Grabungen, zeigten sich bereits deutlich die Grundstrukturen des Tempels mit mehreren Nebengebäuden. Auf den Aufnahmen waren außerdem insgesamt sechs kreisrunde Anomalien zu sehen, zwei im Nordwesten und vier auf einer Achse südwestlich des Tempels[2]. Bevor man 2001 begann die Tempelanlage zu untersuchen, wurden im Jahr 2000 zunächst Grabungen an den vier runden Strukturen südwestlich des Tempels durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um sehr gut erhaltene Keramikbrennöfen handelte. Im Jahr 2002 wurde eine der beiden nordwestlichen Strukturen der geomagnetischen Aufnahmen ausgegraben und auch hier konnte ein Keramikbrennofen dokumentiert werden.
3Auf ein zweites größeres Brennofenareal wurden die Forschenden aufmerksam aufgrund von Oberflächenfunden, die ein ortsansässiger Künstler auf einer Uferterrasse des Orchons, ca. 3 km südwestlich von Karakorum aufgelesen hatte. Die dortigen Grabungen wurden in den Sommerkampagnen von 2008 und 2009 durchgeführt und ein großes Werksareal freigelegt (Abb. 2).
4Im Rahmen der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Auswertung dieser beiden Werkskomplexe in meinem Dissertationsprojekt »Keramikherstellung für Karakorum – Technologie zweier antiker Brennofenbezirke in Zentralasien« steht unter anderem die Frage nach der zeitlichen Einordnung, also der Errichtung und Nutzungsdauer der Öfen, im Fokus. Da die Manthou-Bauweise der Öfen sich bereits seit der Mitte des 1. Jahrtausends in Zentralasien ausbreitete, bietet diese keine eindeutigen Datierungshinweise für die Werksplätze von Karakorum. Manthou-Öfen sind crossdraught-Öfen, deren Hauptcharakteristika ein Feuerloch unterhalb des Niveaus der Brennkammersohle und Luftabzugslöcher auf Bodenhöhe der rückwärtigen Brennkammerwand mit einem dahinterliegenden Kaminabzug sind. Seinen Namen erhält dieser Ofentyp durch seine äußere Form, da er mit seinem rundlichen, hufeisenförmigen Grundriss und einer Gewölbedecke an das gleichnamige chinesische Gebäck erinnert.
5Eine zeitliche Einordnung wird daher anhand des historischen Kontexts der Hauptstadt sowie der Analyse des Fundmaterials der Öfen im Vergleich zum Fundmaterial, das bei weiteren Grabungen in der Nordstadt und an der Klostermauer von Erdene Zuu dokumentiert wurde, vorgenommen. In einem Bereich der Nordstadt konnte eine mehrphasige Bebauung zunächst durch einen wahrscheinlich nestorianischen Kirchenbau aus der ersten Hälfte/Mitte des 13. Jahrhunderts festgestellt werden, der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von einer Gebäudegruppe abgelöst wurde, bei der es sich vermutlich um eine Tempelanlage in chinesischer Bauweise handelte[3]. Die Grabungsschnitte an der Mauer Erdene Zuus, brachten unterhalb der Klostermauer eine sehr viel ältere Mauer zu Tage, bei der es sich um die Mauer des Palastes handeln könnte, der unter Ögedei Khan errichtet wurde[4].
Die Tempelöfen
6Wie beschrieben wurden insgesamt fünf Öfen im direkten Umfeld des Tempels untersucht, von denen vier definitiv zur Produktion von Baukeramik wie Mauer- und Dachziegeln sowie Bauschmuck in Form von Halbreliefs dienten. Beim fünften Ofen, der im nordwestlichen Bereich der Anlage gefunden wurde, konnte dies nicht sicher festgestellt werden. Es ist möglich, dass dieser Ofen zum Brennen von Gefäßkeramik genutzt wurde. Die Bauweise der vier Öfen im Südwesten des Tempels ist nahezu identisch, bis auf die Größe des Ofens KAR-O1, dessen Grundriss deutlich kleiner als die der anderen ist.
Das Fundmaterial der Tempelöfen
7Die Ofenverfüllungen zeigen, dass die Öfen zuletzt vor allem für Baukeramik wie Dachziegel und Mauerziegel genutzt wurden. Auch fanden sich einige medaillonförmige Traufziegel mit Gesichtern auf der Schauseite, die als wǎdāng (vorderer Ziegel) bezeichnet werden (siehe Abb. 4). Vereinzelt waren Fragmente von größeren Skulpturen im Halbrelief erhalten, die wohl Giebelfiguren in Form von Drachen darstellten (Abb. 3).
Datierungsansatz für die Tempelöfen
8Für die Tempelöfen, die wahrscheinlich als Bauhütte für die buddhistische Tempelanlage dienten, bietet die beschriebene Karakoruminschrift drei konkrete Datierungsansätze. Sie berichtet vom Bau des Tempels unter Möngke Khan im Jahr 1256. Außerdem werden zwei Renovierungsdaten der Anlage in den Jahren 1311 und 1342 genannt, zu deren Vollendung die Steinstele im Jahr 1346 errichtet wurde. Zwischen dem Fundmaterial, das bei den Tempelgrabungen dokumentiert wurde und dem Fundmaterial der Öfen sind keine aussagekräftigen Parallelen zu erkennen. Generell wurde bereits bei den Tempelgrabungen festgestellt, dass die Menge des verstürzten Baumaterials nicht der ursprünglichen Größe des Gebäudes entsprach[5]. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil des Materials und somit entsprechende Vergleichsstücke, im Laufe der Jahrhunderte abgetragen wurden. Von der Wiederverwendung städtischen Baumaterials als Spolien zeugen einige bearbeitete Steine, die in der Umfassungsmauer des nahegelegenen Klosters Erdene Zuu entdeckt wurden[6].
9Vermeintlich gute Vergleichsstücke würden die runden wǎdāng-Traufziegel darstellen, die in jeglichen Grabungsschnitten auf dem Stadtgelände von Karakorum auftauchten. Die Drachen- und Gesichtsmotive sind in ihrem Stil jedoch sehr unterschiedlich gehalten (Abb. 4). Es ist nicht sicher zu klären, ob es sich hierbei um zeitliche Unterschiede handelt oder lediglich die Verwendung verschiedener Model. Dennoch zeigt sich deutlich, dass keine vergleichbaren wǎdāng, zu jenen der Öfen auf dem Stadtgelände dokumentiert wurden.
10Aus der Inschrift geht nicht hervor, welche Art von Renovierungsarbeiten in den jeweils genannten Jahren durchgeführt wurden. Somit lässt sich die Errichtung und Nutzung der Öfen lediglich auf den Zeitraum zwischen 1256 und 1346 eingrenzen. In Anbetracht der Zeitabstände zwischen den drei Bauphasen ist wohl auszuschließen, dass die Öfen zu jeder der Bauaktivitäten genutzt wurden. Durch ihren guten Erhaltungszustand lässt sich zumindest feststellen, dass die Öfen für mehrere Brenndurchgänge genutzt wurden. Davon zeugen Baufugen, die bei der wiederholten Öffnung und Schließung der Öfen für die Be- und Entladung in der Ofenwandung im Bereich des Schürkanals entstanden. Dort ist auch zu erkennen, dass der Erhaltungszustand der Ziegel, die zu einer der Schließungen des Ofens genutzt wurden, sehr viel besser ist, als der stark poröse Zustand der angrenzenden Mauerziegel, die vom ersten Brennvorgang bei jedem Durchgang der starken Hitze ausgesetzt waren. Auch dies belegt eine mehrfache Nutzung der Öfen.
Die Orchonöfen
11Ein zweiter Brennofenbezirk wurde auf einer Uferterrasse des Orchon dokumentiert. Bei Grabungen wurden hier elf Befundkomplexe sicher als Brennöfen identifiziert, während es sich bei zahlreichen weiteren Befunden ebenfalls um vereinzelte Öfen sowie um befestigte Werksplätze handeln könnte. Bei fünf der Öfen handelt es sich wie bei den beschriebenen Tempelöfen definitiv um Manthou-Öfen. Zwei kleinere, kreisrunde Öfen, entsprachen wahrscheinlich einem updraught-Typ, bei dem die heiße Luft vom Boden der Brennkammer nach oben und durch Abzugslöcher in der Ofenwandung nach draußen stieg. Vier weitere Ofenbefunde sind in ihrer Funktionsweise nicht sicher einzuordnen.
12Aufgrund der unterschiedlichen Erhaltungszustände der Öfen, ist von einer Mehrphasigkeit des Nutzungszeitraumes dieses Areals auszugehen. Während die fünf Manthou-Öfen sowie die zwei updraught-Öfen im nördlichen Teil der Grabungsfläche recht gut erhalten sind, zeigen sich im südlichen Bereich Strukturen, die zwar als Öfen identifizierbar sind, jedoch einen schlechteren Erhaltungszustand aufweisen. Hinzu kommen verschiedene Schuttflächen mit sehr viel roter Verziegelung und anderen Brandspuren, bei denen es sich ebenfalls um einstige Brennöfen gehandelt haben wird, deren Strukturen nicht erhalten sind.
13Stilistische Unterschiede zwischen den Manthou-Öfen vom Tempelöfen-Areal und dem Orchonöfen-Areal sind wohl auf verschiedene Werkstattbetreiber zurückzuführen oder auch ein Hinweis auf unterschiedliche Nutzungszeiträume (Abb. 5). Hierbei würde eine Annahme die andere nicht ausschließen.
Das Fundmaterial der Orchonöfen
14Das Fundmaterial der Orchonöfen setzt sich vor allem aus Brennhilfsmitteln, Traufziegeln und Terrakotten zusammen. Jede dieser Fundgruppen weist Glasuren oder Glasurreste auf, was darauf hindeutet, dass hier neben Schrühbränden auch Glasurbrände durchgeführt wurden. Aufgrund der hohen Konzentration von Brennhilfsmitteln, die zum Separieren der zu glasierenden Waren genutzt wurden, ist davon auszugehen, dass die oben beschriebenen kleineren, kreisrunden updraught-Öfen dem Glasurbrand dienten.
Datierungsansatz für die Orchonöfen
15Für die Datierung der Orchonöfen lassen sich verschiedene, sehr deutliche Vergleichsstücke von mehreren Stellen des Stadtareals heranziehen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Formparallelen und nahezu aus demselben Model stammenden Stücken.
16Als Formparallelen wären hier mehrere Fragmente von Galbinga-Statuetten zu nennen, von denen eine große Zahl im Bereich der Orchonöfen gefunden wurden (Abb. 6). Galbingas sind mythologische Wesen mit dem Oberkörper einer Frau und dem Unterleib und Flügeln eines Vogels. Mongolischen Schöpfungsmythen zufolge war die Galbinga (chin. Kalavinka) verantwortlich für die Schöpfung der Erde[7]. Sie sei ein Wesen der Freude und singe mit der Stimme Buddhas[8]. Fragmente solcher Statuetten wurden auch auf dem Stadtgelände im Bereich des Tempels und der Tempelöfen, im Bereich des Gebäudekomplexes in der Nordstadt und bei den Wallgrabungen an der Klostermauer von Erdene Zuu entdeckt.
17Sofern nicht eindeutige Kopf- oder Oberkörperfragmente mit Gewandfalten gefunden wurden, können die Flügel- und Vogelkörperfragmente sowie Vogelbeine, deren Krallen auf den Köpfen finster dreinblickender Kreaturen stehen ebenso zu Fenghuang-Statuetten gehören, von denen eindeutig identifizierbare Köpfe auf dem Orchonöfen-Areal und bei der Nordstadtgrabung gefunden wurden. Das mythologische Wesen Fenghuang wird aufgrund ähnlicher Merkmale oft auch als chinesischer Phönix bezeichnet. Er ist ein Feuervogel, der Tugend, Anmut und Langlebigkeit symbolisiert und oft mit seinen Krallen auf einer Schlange stehend oder diese angreifend dargestellt wird, was zu den beschriebenen Skulptursockeln passen würde[9]. Insbesondere zwei sehr gut erhaltene Flügelfragmente vom Orchonöfen-Areal und der Nordstadt, weisen eine so starke Ähnlichkeit auf, dass man von demselben Model ausgehen könnte (Abb. 7). Auch bei den Fenghuang-Köpfchen finden sich in der Nordstadt zwei Objekte die nahezu identisch mit einem der Köpfchen vom Orchonufer sind (Abb. 8). Auch hier kann man von demselben Model ausgehen oder von demselben Handwerker, der einen bestimmten Stil bei der Gestaltung der Model nutzte.
18Eine weitere auffällige Parallele stellen Geweihfragmente von Drachenfiguren dar, die in der Nordstadt und am Orchonufer stark übereinstimmen (Abb. 9). Der chinesische Drache Long, ebenfalls ein mythologisches Wesen, dessen Darstellung sich aus dem chinesischen Raum über ganz Ostasien ausbreitete, wird meist mit Hirschgeweih, der Gesichtsform eines Kamels, den Augen eines Dämons, dem Hals einer Schlange, dem Torso eines Seeungeheuers, den Schuppen eines Karpfens, den Krallen eines Adlers, den Tatzen eines Tigers und den Ohren eines Ochsen dargestellt[10].
19Zu den zahlreichen unterschiedlich gestalteten wǎdāng-Traufziegeln gibt es keine vergleichbaren Gegenstücke auf dem Stadtareal, lediglich die Motivwahl von sich windenden Drachen und grinsenden Gesichtern taucht immer wieder auf, unterscheidet sich aber wie bereits erwähnt in den Grabungsarealen in der Ausführung voneinander (Abb. 4). Gleiches gilt für die huābiānwǎ-Traufziegel (Blumen-Borten-Ziegel), die mit Einstichen und Stempeln verziert, jedoch ebenfalls sehr unterschiedlich gestaltet sind.
20Die beschriebenen Parallelen, insbesondere die fast identischen Parallelen im Fundmaterial zwischen den Orchonöfen und dem des Gebäudekomplexes der Nordstadt bieten einen gut eingrenzbaren Datierungsansatz. Wenn man davon ausgeht, dass die Galbinga- und Fenghuang-Statuetten, sowie die Drachendarstellungen, die alle aus dem chinesischen Raum und buddhistischen Kontext stammen, nicht für den dortigen nestorianischen Kirchenbau, sondern für die nachfolgende Gebäudegruppe mit chinesischer Architektur genutzt wurden, so lässt sich eine bestimmte Phase der Nutzung der Orchonöfen in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts ermitteln, als die vermeintliche Tempelanlage an der Stelle des abgerissenen nestorianischen Kirchenbaus errichtet wurde. Dabei ist nicht auszuschließen, dass das Ofenareal schon zuvor in Betrieb war. Der Erhaltungszustand der verschiedenen Orchonöfen unterscheidet sich zum Teil recht stark und eine Mehrphasigkeit der Nutzung bzw. eine längerfristige Nutzung des Areals ist nicht auszuschließen. Das Fundmaterial wirft lediglich Schlaglichter auf bestimmte Zeiträume der Nutzung und zeigt deutlich die Verbindung zwischen diesem Werksbezirk und der Hauptstadt auf.
Zusammenfassung
21Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sich die Datierung der Tempelöfen aufgrund des stilistischen Vergleiches ihres Fundmaterials mit jenem des restlichen Stadtareals sowie des historischen Kontextes in den Zeitraum zwischen 1256 bis 1346 eingrenzen lässt. Nach dem Ende der Yuan-Danystie 1368, kämpften ab dem 15. Jahrhundert die Stämme der Oirad- und Khalkha-Mongolen wiederholt um Karakorum, wobei es nach und nach zerstört wurde und wüst viel. Am Ende des 16. Jahrhunderts begann man mit dem Bau des Klosters Erdene Zuu[11], wofür wie bereits erwähnt u. a. Fragmente der Karakoruminschrift als Spolien verwendet wurden. Demnach ist davon auszugehen, dass auch der Tempel und somit spätestens zu diesem Zeitpunkt die Tempelöfen nicht mehr genutzt bzw. Instand gehalten wurden.
22Gleiches gilt für die Orchonöfen. Ihre Errichtung ist frühestens mit dem Beginn des Ausbaus von Karakorum anzunehmen, also von 1220 bis 1235 und das Ende ihrer Nutzung wird spätestens mit dem Wüstfallen Karakorums im Verlauf des 15. Jahrhunderts einhergegangen sein. Ein sicherer Nutzungszeitraum für dieses Ofenareal scheint in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu liegen, als hier vermutlich Bauschmuck für eine Tempelanlage in der Nordstadt hergestellt wurde.
23Die hohe Relevanz der Datierung der Ofenareale besteht darin, dass sie ein weiteres materielles Zeugnis für die Bauvorgänge in der Blütezeit Karakorums als repräsentative Hauptstadt und Manufakturstadt darstellen.
Abstracts
Zusammenfassung
Überlegungen zur zeitlichen Einordnung der beiden Keramikofenareale von Karakorum
Historischer Kontext und ein Stilistischer Vergleich des Fundmaterials
Auf dem Stadtgebiet von Karakorum, der einstigen Hauptstadt des mongolischen Reiches sowie am nahegelegenen Orchonufer wurden in den 2000er Jahren zwei Brennofenareale von der Mongolisch-Deutschen Karakorum-Expedition ausgegraben und dokumentiert. In diesen Öfen wurde Baukeramik für die Gebäude der Stadt produziert. Eine der Hauptfragen, die sich bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung dieser Anlagen ergibt, ist die nach der zeitlichen Einordnung der Errichtung der Öfen sowie dem Nutzungszeitraum dieser Werksareale. Vor allem der Vergleich des Fundmaterials der verschiedenen Grabungsplätze Karakorums und der historische Kontext der Stadt können hierbei Hinweise und mögliche Antworten liefern.
Schlagwörter
Brennöfen, Chronologie, Handwerk, Mittelalterarchäologie, Mongolen, Relief, Skulptur
Abstract
Reflections on the chronological classification of the two ceramic kiln areas of Karakorum
Historical context and stylistic comparison of the finds
In the 2000s, the Mongolian-German Karakorum Expedition excavated and documented two kiln sites in the urban area of Karakorum, the former capital of the Mongolian Empire, and on the nearby banks of the Orkhon river. These kilns were used to produce architectural ceramics for the city's buildings. One of the main questions that arise in the scientific analysis of these sites is the chronological classification of the construction of the kilns and the period of use of these production areas. In particular, the comparison of the finds from the different excavation sites in Karakorum and the historical context of the city can provide clues and possible answers.
Keywords
chronology, craft, kilns, medieval archaeology, Mongols, relief, sculpture
Historischer Kontext und Forschungsgeschichte
Die Tempelöfen
Das Fundmaterial der Tempelöfen
Datierungsansatz für die Tempelöfen
Die Orchonöfen
Das Fundmaterial der Orchonöfen
Datierungsansatz für die Orchonöfen
Zusammenfassung
Abstracts